Berühmter Turm im Reschensee, Wahrzeichen vom Vinschgau
Ein versunkener Kirchturm im Reschensee, umgeben von den Bergen des Langtauferer Tals, stellt ein märchenhaftes, jedoch trügerisches Bild dar.
Dieses Wahrzeichen des Vinschgau hat eine dunkle Vergangenheit, geprägt von der faschistischen Herrschaft in Italien und Südtirol.
1939 plante der Grosskonzern Montecatini, den See aufzustauen und ignorierte dabei die lokalen Gemeinden von Reschen und Graun. Obwohl der Zweite Weltkrieg den Baubeginn verzögerte, wurde das Projekt 1947, nur zwei Jahre nach Kriegsende, wieder aufgenommen.
Der Sommer 1950 markierte den Höhepunkt des Projekts: Die Schleusen schlossen, überfluteten 677 Hektar Land und zwangen fast 150 Familien zur Auswanderung. Diese erhielten minimale Entschädigungen und wurden provisorisch in Baracken am Langtauferer Tal untergebracht. Hunderte von Familien verloren ihre Existenz durch das Stauprojekt.
Heute ist der Turm ein geschütztes Denkmal und zieht viele Besucher an, doch seine Existenz bleibt ein Mahnmal für eine Geschichte der Missachtung und des Verlusts.
Die Turmgeschichte mag nachdenklich machen, aber heute ist sein Anblick wahrhaft erfreulich. Sein Spiegelbild im Wasser und sein majestätischer Aufstieg sind absolut sehenswert. Im Internet gibt es viele Berichte und Fotos vom See, aber was wir erlebt haben, war einzigartig. Aufgrund von Strassenbauarbeiten wurde der Stausee abgelassen, nur ein kleiner Bereich um den Turm blieb erhalten. Obwohl ich den See bereits oft besucht habe, haben diese Bilder und der momentane Zustand einen ganz prägenden, unvergesslichen Charakter für mich.
Unser Fazit: Auch wenn die Geschichte zum Turm eher nachdenklich und traurig stimmt, der Turm heute zu sehen ist ein schönes und freudiges Erlebnis. Wie er sich im Wasser spiegelt, ungeachtet der Vergangenheit aus dem Wasser in die Höhe ragt, ist sehr sehenswert.
Details zum Reschensee gibt es hier auf Wikipedia,