Schneeschuhtourenskala des Schweizer Alpen-Clubs – (SAC) – WT1, WT2, WT3, WT4, WT5, WT6
Die Schneeschuhtourenskala vom Schweizerische Alpen Club (SAC) ist die massgebendste Schwierigkeitsskala für „Wintertrekking„. Sie ist in sechs verschiedene Grade WT1, WT2, WT3, WT4, WT5, WT6 eingeteilt, wobei WT1 die leichteste und WT6 die schwierigste ist. Das „WT“ steht für „Wintertrekking“ (analog des Wanderns, dort steht einfach nur ein T für „Trekking“).
Ab Schwierigkeitsgrad WT2 sollte immer eine Lawinenausrüstung (bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel) mitgenommen werden – und auch bedient werden können!
Grad | Bezeichnung Kennzeichnung | Gelände | Gefahren | Anforderungen |
WT1 | Leichte Schneeschuh-wanderung | Neigung < 25° Insgesamt flach oder wenig steil. In der näheren Umgebung sind keine Steilhänge vorhanden. | Keine Lawinengefahr Keine Abrutsch- oder Absturzgefahr | Lawinenkenntnisse nicht notwendig |
WT2 | Schneeschuh-wanderung | Neigung < 25° Insgesamt flach oder wenig steil. In der näheren Umgebung sind Steilhänge vorhanden | Lawinengefahr Keine Abrutsch- oder Absturzgefahr | Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation |
WT3 | Anspruchsvolle Schneeschuh-wanderung | Neigung < 30° Insgesamt wenig bis mässig steil. Kurze steilere Passagen | Lawinengefahr Geringe Abrutschgefahr, kurze, auslaufende Rutschwege | Grundkenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation |
WT4 | Schneeschuhtour | Neigung < 30° Mässig steil. Kurze steilere Passagen und/oder Hang-traversen. Teilweise felsdurchsetzt. Spal-tenarme Gletscher. | Lawinengefahr Abrutschgefahr mit Verletzungsrisiko. Geringe Absturzgefahr | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Gute Lauftechnik. Elementare alpinistische Kenntnisse |
WT5 | Alpine Schneeschuhtour | Neigung < 35° Kurze steilere Passagen und/oder Hangtraversen und/oder Felsstufen. Gletscher | Lawinengefahr Absturzgefahr. Spaltensturzgefahr. Alpine Gefahren | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen |
WT6 | Anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour | Neigung > 35° Sehr steil | Lawinengefahr Absturzgefahr. Spaltensturzgefahr. Alpine Gefahren | Gute Kenntnisse im Beurteilen der Lawinensituation Sehr gute alpinistische Kenntnisse. Sicheres Gehen in Fels, Firn und Eis |
Anwendungs- und Interpretationshinweise
Die einzelnen Schwierigkeitsgrade können mit „-“ oder „+“ auf- oder ab gewährtet werden.
Bei den Schwierigkeitsgraden handelt es sich um Richtwerte. Aufgebaut sind sie auf den Grundlagen von guten Schneeverhältnissen, guten Witterungsverhältnissen sowie guten Sichtverhältnissen.
In der Skala wird bei der Schwierigkeitsbewertung nur die technische Anforderung bewertet. Die Länge der Touren sowie die Höhenunterschiede sind nicht berücksichtigt und müssen individuell einberechnet werden.
TIPP: Das abfragen des aktuellen Lawinenberichts respektive des aktuellen Lawinenrisiko gehört zu den Grundpflichten eines verantwortungsbewussten Schneeschuhtourengängers.
TIPP: Da speziell im Winter eine erhöhte Anforderung an den Orientierungssinn gestellt wird und Markierungspunkte oft nicht sichtbar und/oder schneebedeckt sind, ist eine gute Vorbereitung und sorgfältige Planung unerlässlich. Gutes Kartenmaterial ist zwingend, Kompass und Höhenmesser sind auch nicht unnütz. Der Einsatz eines GPS-Geräts kann die Wegfindung deutlich vereinfachen.
Anmerkung: Wir übernehmen keine Haftung für die obigen Angaben Betreffend Gelände-, Gefahren- und Anforderungsangaben.
Packlisten
WT1 und höher:
- Bergstiefel mit steifer Profilsohle
- Schneeschuhe
- Gamaschen
- Trekkingstöcke (sehr empfehlenswert)
- Wind-, Kälte- und Regenschutz
- Kartenmaterial, event. GPS
- Proviant, Getränke, Taschenmesser
- Sonnenschutz: Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme
- Für Notfälle: kleine Notfallapotheke, Taschenlampe, Handy
WT2 und höher:
- Schneeschuhe für alpines Gelände anstelle normalen Schneeschuhen
- Einfache Steigeisen (Grödel)
- Lawinenausrüstung (bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel)
WT5 und höher:
- Steigeisen anstelle Grödel
- Eispickel
- empfehlenswert: Rucksack mit Lawinenairbag
Neben der Schneeschuhtourenskala gibt es vom Schweizerischen Alpenclub noch weitere:
- SAC-Berg- und Hochtourenskala
- SAC-Absicherungsskala
- SAC-Skitourenskala
- SAC-Wanderskala
- SAC Klettersteigskala
- SAC Absicherungsskala
2 Kommentare
Hallo.
Eure Informationen kann man vor lauter Werbung gar nicht abrufen.
Bei den Empfehlungen welche Schneeschuhe für welches Gelände taugen, wird man in ein Internet-Shop geführt mit no Name Produkten. Meiner Meinung nach sind solche Empfehlungen unseriös.
Was eure Tour-Posts angeht: Sind das alles Touristische „Hotspot“-Wanderungen, die im Sommer überlaufen sind mit Touristen. Mein Spass am Wandern hört da auf, wo der Komerz vorwiegend Turnschuh-Touristen hin schickt, und die Wanderwege planiert werden.
Sorry für den schlechten Komentar.
Probiert bitte nicht noch den Wanderern zu erklären, was es mit den Schwierigkeitsgraden auf sich hat. Und eine Bitte!!! Schneeschuhtouren sind eine komplexe Angelegenheit, die nicht mit einem GPS-Track auf dem Handy erledigt werden kann.
Es gibt genug Unfälle von Möchte gern Schneeschuhläufern die per GPS in die entlegensten Gebiete Wandern und den richtigen Weg nicht mehr finden, weil kein Empfang mehr besteht oder Akku leer. Sie suchen sich dann ihren Weg selber, stürzen ab oder verursachen eine grosse Suchaktion.
Im Nebel oder gar bei Regen und Schneetreiben. Weil GPS nicht gesagt hat, das das Wetzer frühzeitig ändert.
Insbesondere auf Schneeschuhtouren sind Anfänger oft überfordert, wegen der vermehrten Kraft die man in den Beinen benötigt, um eine Tour bei tiefem Schnee oder bei Neuschnee, wo die Spur nicht zu sehen ist. Das eine Schneeschuhtour viel mehr Zeit erfordert als die gleiche Wanderung, ist den meisten nicht geläufig.
Ich bin oft mit Touranfängern unterwegs. Mit Rund 1/3 der Gäste musten wir vor dem Ziel umkehren. Weil die Fitness nicht ausreicht.
Besten Dank
MFG
Heidi Bühler Schneeschuhtouren-Guide
Autor
Hallo Frau Bühler
Ja, das mit der Werbung ist so eine Sache, bei der wir immer wieder am Schrauben sind. Da gibt es bestimmt noch Verbesserungspotential. Ganz darauf verzichten können wir aber nicht, ist es diesbezüglich die Haupteinnahmequelle, um einen kleinen Anteil der Unkosten zu decken.
Ihre anderen Aussagen sind Ansichtssache und wie Sie verstehen können, sind wir da nicht überall Ihrer Meinung.
Was aber die Aussage betrifft, dass bei uns nur Hotspot-Wanderungen vorhanden sind, ist schlicht nicht korrekt. Wir haben ganz viele Wanderungen beschrieben, bei denen wir während Stunden nur wenige Menschen getroffen haben.
Betreffend Schneeschuhwanderungen sind Sie die Spezialistin. Das komplexe und anstrengende Touren in unbekanntem Terrain mit einem Tourguide gemacht werden sollten, können wir unterschreiben und empfehlen dies auch unbedingt. Aber für eine Rundwanderung zB in Lantsch-Lenz kann man sich wahrscheinlich das nicht ganz wenige Geld sparen.
Danke für Ihre konstruktive Kritik.
Wir wünschen auch weiterhin viele schöne Schneeschuhtouren.
Rolf von
http://www.okwirsindweg.ch
http://www.hängebrücken.com