Thunersee Rundwanderung in 3 Tagen
Panorama Rundweg Thunersee
Wanderung in Zahlen
Etappe 1: Thun – Beatenberg
(ab Batenbucht bis Beatenberg mit Zahnradbahn)
Wanderzeit: | Ca. 6 3/4 Std. |
Distanz: | 21 km (reine Wanderstrecke, ohne Bahn) |
Schwierigkeit: | T1 |
Aufstieg: | 724 m (ohne Bahn) |
Abstieg: | 688 m (ohne Bahn) |
Höchster Punkt: | Beatenberg 1180 m.ü.M |
Saison: | ganzjährig |
Start: | Bahnhof Thun |
Ziel | Beatenberg (Bergstation Zahnradbahn) |
Etappe 2: Beatenberg – Beatushöhlen – Spiez)
(ab Batenbucht mit Schiff und Zug bis Leissigen)
Wanderzeit: | Ca. 6 1/2 Std. |
Distanz: | 20 km (reine Wanderstrecke, ohne Schiff und Zug) |
Schwierigkeit: | T1 |
Aufstieg: | 872 m (ohne Schiff und Zug) |
Abstieg: | 1412 m (ohne Schiff und Zug) |
Höchster Punkt: | oberhalb Krattigen 1067 m.ü.M (exkl. Beatenberg) |
Saison: | ganzjährig (sofern Schneemenge es zulässt) |
Start: | Beatenberg |
Ziel | Leissigen |
Etappe 3: Spiez – Thun
Wanderzeit: | Ca. 4 1/2 Std. |
Distanz: | 16 km (reine Wanderstrecke, ohne Schiff und Zug) |
Schwierigkeit: | T1 |
Aufstieg: | 340 m (ohne Schiff und Zug) |
Abstieg: | 407 m (ohne Schiff und Zug) |
Saison: | ganzjährig |
Start: | Savièse, 2ter Parkplatz |
Ziel | Savièse, 2ter Parkplatz |
Etappe 1-3 TOTAL: Thun – Beatenberg – Interlaken – Spiez – Thun
Wanderzeit: | Ca. 17 1/2 Std. |
Distanz: | 57 km (reine Wanderstrecke, ohne Bahn, Schiff und Zug) |
Schwierigkeit: | T1 |
Aufstieg: | 1936 m (ohne Bahn, Schiff und Zug) |
Abstieg: | 2507 m (ohne Bahn, Schiff und Zug) |
Höchster Punkt: | Beatenberg 1180 m.ü.M |
Saison: | ganzjährig (sofern Schneemenge es zulässt) |
Start: | Thun Bahnhof |
Ziel | Thun Bahnhof |
Bericht zur Wanderung: Panoramaweg rund um den Thunersee
Das Osterwochenende wartete und das Wetter versprach schön und trocken zu werden. Und da ich schon lange wieder einmal eine Mehrtagestour auf der Wunschliste hatte fiel die Wahl auf den Panoramaweg rund um den Thunersee. Ein weitere Gründe diese Wanderung zu wählen war, dass ich schon lange einmal die Beatushöhlen besuchen wollte und dass es 3 Fussgängerhängebrücken auf dem Weg hat, was für mich jedes mal ein Highlight ist.
Bei den Vorabklärungen zur Tour sah ich, dass die Umrundung des Thunersees komplett beschildert und ausgezeichnet ist mit der „Route Nr 26„. Diese Route ist eigentlich in 4 Tagesetappen aufgeteilt um komplett zu Fuss um den Thunersee zu wandern. Da ich aber nur 3 Tage für diesen Ausflug zur Verfügung hatte, entschloss ich mich, vor Ort und spontan, je nachdem wie und wo ich Lust habe, die Hilfe der öffentliche Verkehrsmittel zur Hilfe zu nehmen. Das ist auf dieser Tour sehr einfach da sie nie in Regionen fernab der Zivilisation führt.
Also Rucksack gepackt und bei Zeiten ins Bett.
Tag 1 (Anfahrt, Wanderung Thun – Beatenberg via Hängebrücke Sigriswil)
Also ging es am Morgens zuerst mit dem Bus zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Thun, welches ich knapp nach 9 Uhr erreichte. Der Wetterbericht meldet bis 20 grad und ich freute mich auf die schöne Mehrtageswanderung rund um den Thunersee Batushöhlen und den 3 Hängebrücken.
Obwohl ich keine Übernachtungen gebucht hatte war ich zuversichtlich dass alles gut kommen werde.
Zuerst überquerte ich die Aarau auf einer wunderschönen alten Schleusen-Holzbrücke und verlasse Thun, bereits schon auf der sehr gut markierten Route-Nr. 26. Dann geht es so richtig schön auf und ab. Allein in der ersten Etappe sind es über 700 Höhenmeter. Ein grosser Teil des Weges konnte ich in sehr schönen Wäldern und auf wunderbaren Naturstrassen zurück legen. Ein anderer Teil führte aber über Teerstrassen welche auch motorisiert befahren werden konnte, was auch heisst, dass unterschiedliche Wanderer auf dem Weg anzutreffen sind. Nicht alle hatten einen weiten Weg hinter sich sondern genossen einen kurzen Spaziergang.
Die Aussicht auf den immer wieder sichtbaren Thunersee ist phänomenal. Ein besonders flair entstand noch durch die schneebedeckten Berner Alpen im Hintergrund.
Sigriswil
Nach ca 4 Stunden in Sigriswil angekommen sah ich die Hängebrücke von weitem. Auch wenn sie „sinnfremd“ ist und meiner Meinung nach ein überhöhter Preis für die Überquerung bezahlt werden muss ist sie mindestens schon wegen der Länge und der Höhe eine Versuchung wert. Zwar bin ich von dieser Hängebrücke nicht gerade begeistert aber selbstverständlich hat sie auf ihre Art ihren Reiz. Weitere Daten der Panoramabrücke Sigriswil mit zusätzlichen Angaben wie sich diese Fussgängerbrücke so anfühlt findest du auf haengebruecken.com.
Kurz nachdem ich die Brücke bei Sonnenschein überquert hatte finge es aus dem nichts an zu Regnen welcher aber nicht lange dauern konnte. Also wartete ich den Platzregen in einem Understand direkt nach der Brücke ab. Da auch andere Besucher das gleiche taten war die Warterei sehr unterhaltsam. Danach ging mein Weg Richtung Merligen und danach hinunter zu Beatenbucht wo ich die Zahnradbahn nach Beatenberg nahm weil ich dort übernachten wollte. Eigentlich wollte ich auf dem Niederhorn übernachten, aber da das Hotel oben auf dem Berg erst an diesem Tag wiedereröffnet wurde, gab es noch keine Zimmer zu mieten, sagte man mir am Telefon (leider, denn wie ich gehört habe wäre die Aussicht von dort „himmlisch“ gewesen).
Das machte aber nichts aus denn in einen „Bibelhaus“, einem Hotel das Seminare für Theologen etc anbietet, fand ich ein sehr kleines aber megaherziges Zimmer, ohne Luxus dafür günstig und mit fantastischer Aussicht auf die Beatenbucht, einem Teil des Thunersees und auf die eindrücklichen Alpengipfel,
Nach eine Dusche, einem feinem Abendessen und einem ebenso feinen lokalen Bier, einem „Alpenperle“ (Klares mi Mais) der Rugenbräu, ging ich zufrieden und müde ins Bett.
Tag 2 (Beatenberg – Beatenbergbrücke – Beatushöhlen – Leissingen-Panoramabrücke – Spiez)
An diesem Tag hatte ich zwei Hängebrücken sowie die Beatushöhlen auf dem Programm.
Zuerst ein stärkendes Frühstück und dann bei Zeiten Richtung Beatenbergbrücke. Nach knapp einer halben Stunde war ich auch bereits bei dieser fantastischen Fussgängerhängebrücke. Nachdem ich von der Panoramabrücke in Sigriswil eher enttäuscht war hoffte ich, hier eine wahre Hängebrücke zu finden. Und meine Erwartungen wurden übertrumpft. Diese Brücke ist etwas vom Besten was eine Fussgängerhängebrücke, welche komplett aus Metall ist, bieten kann. Eine gebogene Brücke, nein, nicht durchhängend, wirklich gebogen. Und dann noch mit Treppen. Zwar nicht die längste am Thunersee, dafür mit viel Charakter und Charme. Ein waren muss für Hangebrückenliebhaber (nb, detailliert Angabe zur Panorama-Hängebrücke-Beatenberg wie immer auf hängebrücken.com).
Weiter ging der Weg hinunter an den Thunersee. Unten angekommen ging es rechts zu den Beatushöhlen. Beim zweiten Wegweiser (beim ersten steht, dass es kein Weg zu den Höhlen ist) kann man die Hauptstrasse verlasse und gemütlich auf eine kleinen Weg zu den Beatushöhlen gelangen.
Zuerst hatte ich mir ein Besucherticket gekauft und mich entschieden, mit der nächsten geführten Gruppe die Höhlen in ca 75 Min zu erkunden. Nb, wenn du schon in der Region übernachtet hast und eine Gästekarte besitzest kriegst du eventuell einen Rabatt. Die Höhle hat mich beeindruckt. Zwar sind die Höhlen zb von Postonia oder die von Südafrika (Cango Caves an der Garden-Route) grösser und gewaltiger aber die Beatushöhlen sind sehr abwechslungsreich, sehr gut präsentiert und sagenumworben. Mit einer konstanten Temperatur von 8-10 grad sind sie natürlich auch im Sommer eine willkommene Erfrischung.
Weiter geht es
Danach ging es weiter. Da ich aber im Zeitplan einiges zurück lag und ich am Schifffahren meine Freude habe kürze ich die Wanderung ab. Diese Freiheit habe ich mir ja von Anfang an gegeben. Zuerst an der Hauptstrasse entlang zurück zum Schiffsteg der Beatenbucht. Der Blick über das Geländer lohnte sich. Teilweise ist man geschätzte 100m senkrecht überhängend über dem Thunersee.
Gemütlich mit dem Schiff nach Interlaken West und von dort aus noch mit dem Zug (ist direkt neben der Schifflände) nach Leissigen, wo ich wieder auf die Wanderschuhe wechselte. Dadurch habe ich die Zeit welche ich bei der Beatusbrücke und in den Beatushöhlen gebraucht habe wieder aufgeholt. Ab hier ging es dafür ziemlich deftig in die Höhe, hinauf zur Hängebrücke von Leissigen. Und mit deftig meine ich deftig. Aber dieses Hängebrücke ist diesen Aufstieg allemal wert. Eine bemerkenswerte Brücke mit fantastischem Eigenleben und wunderbarer Aussicht. Mehr Details zur Panoramabrücke Leissigen wie immer auf haengebruecken.com. Danach wanderte ich gemütlich auf schönen Wegen weiter nach Spiez wo ich via Internet bereits ein sehr zentral gelegenes Zimmer im Hotel Movie gebucht hatte (empfehlenswert).
Zum Ausklang des Tages gab es einen feinen Flammkuchen mit eine feinen Bier, einem „Bärner Müntschi“ (naturtrüb) von der Brauerei Felsenau, während ich direkt vom Restaurant aus Eiger, Mönch und Jungfrau bestaunen konnte.
Tag 3 (Spiez – Thun)
Der letzte Tag ist ein „Auslauftag„. Nachdem ich mich noch in Spiez mit einem herzhaften Frühstück gestärkt habe schnallte ich mir den Rucksack wieder auf die Schulter und wanderte los.
Mit etwas Mühe fand ich in Spiez unten am See wieder die Route 26 und wanderte zügig aber auf einfachen Wegen zurück zum Startort „Thun Bahnhof“. Da ich noch am gleichen Tag mit dem Zug wieder nach Hause gefahren bin, habe ich in mir in Thun als „finisher“ ein feines Kaffee mit einem Stück Kuchen gegönnt, beim einem Bier wäre ich wahrscheinlich im Zug eingeschlafen ;-).
Fazit:
Die Panorama Rundwanderung um den Thunersee ist ein sehr schönes Mehrtageserlebnis. Die Wanderung findet auf einer sehr gut gekennzeichneten Wanderroute statt welche fasst immer mit wundervoller Aussicht auf See und Alpen begleitet wird. Wegen den Hängebrücken wird die Route auch oft Brückenweg genannt und die Brücken sind willkommene Highlights. Speziell gefallen haben mir persönlich die Beatushöhlen welche ich allen (auch ohne Wanderung) sehr empfehlen kann. Mir haben die 3 Tage sehr gefallen auch wenn es ziemlich anstrengend war.
TIPPS:
- TIPP: Mit Gästekarte von Hotel kann ab und zu einmal Geld gespart werden (zB Beatushöhlen-Eintritt, Busse sind gratis, Hängebrücke Sigriswil gibt Rabatt etc)
- TIPP: Diese Wanderung ist sehr gut mit der Markierung Nr 26 ausgeschildert
- TIPP: Da es eine Rundwanderung ist kann theoretisch überall gestartet werden.
- TIPP: Der Rundweg ist so cool weil überall individuell und spontan diverse öffentliche Verkehrsmittel eingesetzt werden können. Damit kann die Reise ohne weiteres dem eigenen Leistungsbedürfnis angepasst werden.
Zusätzliche Bemerkung: Ab Merligen bis Interlaken führt die Route 26 über die gleichen Wege wie der Jakobsweg und du kannst auf Pilger treffen, die unterwegs nach Santiago de Compostela sind.
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