Höhenwanderung Pilatus Kulm – Mittaggüpfi- Eigenthal
Wanderung in Zahlen
Wanderzeit: | Ca 6 Std (davon ca. 2 3/4 Std. für den Abstieg) |
Distanz: | 17 km |
Schwierigkeit: | T2 –T3+ (Blumenpfad T1) |
Aufstieg: | 700 m |
Abstieg: | 1’750 m |
Höchster Punkt: | kurz vor Bachalpsee 2311 m.ü.M |
Saison: | Juni bis Oktober |
Start: | Bergstation Pilatusbahn (2070 m) |
Ziel: | Eigenthal Dorf (970 m) |
Persönliche Bewertungen
Kondition: | sehr anstrengend (5/6) |
Technik: | anspruchsvoll (4/6) |
Aussicht: | extrem schön (6/6) |
Erlebnis: | extrem schön (6/6) |
Die Wanderung vom Pilatus Kulm zum Mittaggüpfi gehört zu den schönsten Bergerlebnissen überhaupt. Natur pur, eine grandiose Aussicht auf Berge, Seen und Landschaften, abenteuerliche Bergwege wechseln sich ab mit lieblichen Wiesen, Wäldern und Moorebenen, unzähligen Alpenblumen in farbiger Blüte, die Leichtigkeit des Fliegens unserer Bergdohlen, und die saubere Luft der Berge!
Kriens Gondelbahn Talstation – Krienseregg – Fräkmüntegg (1416 m)
Bei schönstem Wetter fahren wir anfangs Juni 2015 mit der Gondelbahn von Kriens via Krienseregg (1040 m) auf die Fräkmüntegg (1430 m). Dort machen wir kurz Pause, um das neu gebaute Restaurant und die neu (2015) in Betrieb genommene Pilatus Luftseilbahn zu fotografieren. Toll ist, dass um diese Zeit noch fast keine Menschen anzutreffen sind. Die neue Pilatus Luftseilbahn Dragon Ride mit ihrem neuen Design gefällt uns sehr; so steigen wir erwartungsvoll in die Kabine ein, die Platz für 55 Pers. bietet. Wir haben das Glück, einen Sitzplatz zuvorderst am grossen Panoramafenster mit Blick Richtung Pilatus zu erhaschen. Wow – was für ein Ausblick uns da bietet! Schon schweben wir zügig Richtung Pilatus Kulm, die Aussicht auf Seen und Berge ist grandios und die Fahrt dauert nur knappe 4 Min.
Tipp: Erste Bahnfahrt ab Kriens 08:30 Uhr.
Pilatus Kulm (2070m)
Auf Pilatus Kulm angekommen, treten wir hinaus auf die grosse Terrasse und sind sprachlos – blauer Himmel, Sonne, die angenehm frische Bergluft sowie die atemberaubende Aussicht sind so überwältigend, dass ich diese Schönheit verbunden mit innerer Dankbarkeit nur schwer in Worte fassen kann.
Obwohl sich noch sehr wenige Touristen auf dem Gipfel befinden (im Laufe des Tages wimmelt es hier nur so von Menschen!), wird die Stille durch ein Dutzend Asiaten jäh durchbrochen. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich NICHTS gegen asiatische Touristen habe (!), doch die Lautstärke ihrer Unterhaltung kommt der eines Streits zwischen zwei Schweizern gleich:-))
Wir machen noch ein paar Fotos vom Absprung eines mutigen Gleitschirmfliegers gleich unterhalb der Terrasse, danach beginnt unsere Wanderung. Mit Rucksack, soliden Wanderschuhen und Wanderstöcken machen wir uns, vorbei am neu renovierten Hotel Pilatus, auf Richtung Mittaggüpfi.
Tipp: Schau dir doch den Absprung und Flug des Gleitschirmfliegers hier auf Youtube an!
Wanderung Pilatus Kulm – Mittaggüpfi
1. Etappe Pilatus Kulm (2070 m) – Tomlishorn (2128 m) mit Blumenpfad
Wanderzeit: Ca. 45 Min. (Grad T1)
Tipp: Genügend Flüssigkeit mitnehmen, da keine Möglichkeit Trinkwasser nachzufüllen.
Wir verlassen Pilatus Kulm und folgen einem mit viel Liebe angelegten Blumenpfad Richtung Tomlishorn. Dieser wurde, von der Vereinigung Pro Pilatus (Vereinigung zum Schutze des Pilatusgebiets) zum 60jährigen Jubiläum zusammen mit den Pilatus-Bahnen mit viel Hingabe erstellt. Jede Blume und jedes Pflänzchen ist mit einem Schild ausgestattet, das Auskunft über die jeweilige Pflanze gibt.
Der asphaltierte Weg führt uns, an zahlreichen, wunderschönen Pflanzen vorbei (insgesamt mehr als 100 Pflanzen), meistens auf der Südseite des Hauptgrats entlang zum Tomlishorn (2128,5 m). Der letzte kurze Aufstieg zum Tomlishorn ist nicht asphaltiert.
Auf dem Tomlishorn angekommen, geniessen wir einen imposanten Rundumblick aufs Mittelland, Innerschweizer und Berner Alpen. Er ist der höchste Berg der Pilatuskette. Hier oben trifft man noch die letzten Touristen, dann aber sind wir fast allein unterwegs.
2. Etappe Tomlishorn (2128 m) – Gämsmättli
Vom Tomlishorn aus geht der gut begehbare Weg über in einen schmalen Bergpfad (Gratwanderung), der uns erst abwärts und dann über eine grasbedeckte, steile Flanke führt (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung). Ich konzentriere mich ganz auf den Pfad und spüre wie mein Adrenalinspiegel steigt. Wir erreichen das Gämsmättli, bewundern den eben von uns gemeisterten Weg und blicken zurück zum Pilatus.
3. Etappe Gämsmättli – Felli (1690 m)
Weiter führt uns der Weg wieder abwärts und wir überqueren bei Anstiegsbeginn eine kurze Schneepassage, die es aber in sich hat (für mich jedenfalls!). Dann wandern wir vorsichtig, Tritt für Tritt, an der Felswand vom Widderfeld entlang, den Blick immer auf den Weg gerichtet. Wow- plötzlich stehen wir vor einem kleinen felsigen Aufstieg, der mit Drahtseilen gesichert ist. Normales Wandern geht hier nicht, Klettern ist angesagt! Dieses Felsstück ist nicht ganz ohne, jedoch mit Hilfe der Drahtseilen und Ketten und einer guten Grundkondition bewältigen wir diese heikle Passage mit Bravour. Ein bisschen Nervenkitzel braucht ja der Mensch:-)
Nach dem Widderfeld erreichen wir guten Weges die Feldalp/Feldnätsch auf 1760 m. Eine wunderschöne Alpenwiese mit einem Farbenspiel an blühenden Blumen! Hier machen wir einen kurzen Rast, legen uns in die bunte und flauschige Wiese, lauschen dem leisen Summen der Insekten und geniessen die wunderschöne Bergwelt.
Nach der kleinen Erholungspause wandern wir gemütlich abwärts nach Felli (1690 m).
4. Etappe Felli (1690 m) – Nätsch (1760 m)
Ab da steigen wir auf Wurzelwegen (am Fusse des Rot Dossen) in einem märchenhaften Wald, umgeben von einem Meer von Heidelbeersträuchern, zur ebenso eindrücklichen Moorebene vom Nätsch hinauf. Dort weht ein kühler Wind, welcher uns nach dem warmen Aufstieg gerade willkommen ist. Nun ist auch schon das Mittaggüpfi mit seinem Kreuz in nächster Nähe zu sehen! Ein weiterer Schluck noch aus der Trinkflasche, dann nehmen wir das letzte Teilstück zum Gipfel unter die Füsse.
5. Etappe Nätsch – Mittaggüpfi (1917 m)
Diese letzte Etappe ist recht steil und anstrengend, unsere Lungen arbeiten auf Hochtouren und die T-Shirts sind voll geschwitzt!
Dann aber erreichen wir unser Ziel – das Mittaggüpfi (1917 m). Juhui, wir haben es geschafft! Stolz stehen wir vor dem Gipfelkreuz und werden mit einer grandiosen Rundum-Weitsicht belohnt. Dankbar und mit all den vielen imposanten Eindrücken von dieser Traumwanderung setzen wir uns ins Gras und geniessen unser wohlverdientes Zmittag aus dem Rucksack. Mmmh, hier oben auf dem Berg schmeckt einfach alles noch viel besser!
Nach einer ausgiebigen Pause mit kurzem Nickerchen ziehen wir unsere Wanderschuhe wieder an, steht uns ja der Abstieg ins Eigental noch bevor. Wir entscheiden uns, den kürzeren, dafür recht steilen Abstieg zum Trockenmattsattel zu nehmen.
6. Etappe Mittaggüpfi (1917 m) – Trockenmatt (1376 m) – Eigenthal Dorf (970 m)
(Wanderzeit 2 3/4 Std. – 3 Std.)
Dieser steinige Weg hat es in sich!! Viele Steine mit z. T. hohen Trittstufen erfordern nebst gutem Schuhwerk volle Konzentration, abgesehen von einer einigermassen guten Beinmuskulatur:-)
Nach dem anstrengenden Abstieg ist es eine Wohltat für unsere Füsse, die Trockenmatt (Trochematt) zu durchqueren. Auch der Rest unserer Wanderung durchs Eigental, vorbei an Rinderherden und Blumenwiesen, ist idyllisch und kurzweilig.
Beim Restaurant Unterlauelen vorbei (obwohl die Meringues ja schon verlockend wären!), laufen wir im Rhythmus unserer Wanderstöcke zum Restaurant Eigenthalerhof. Er reicht gerade noch für ein erfrischendes Radler-Bier, bevor wir uns müde aber glücklich ins Postauto setzen und uns nach Luzern chauffieren lassen.
Tipp: Unterhalb vom Trockenmattsattel unbedingt im Alpbeizli Trochematt vorbei schauen!
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GPX-Format gezippt: Pilatus Mittagguepfi Eigenthal
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KML-Format: Pilatus Mittagguepfi Eigenthal
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Kartenmaterial (Wanderung Pilatus-Kulm Mittagsgüpfi Eigenthal)
Kartenmaterial zur Verfügung gestellt von http://www.geo.admin.ch/
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Pilatus-Kulm Mittagsgüpfi Eigenthal
Hier kannst du deine Karte in Qualität und Grösse selber definieren und drucken (einfach “In map.geo.admin.ch ansehen” anklicken).
Alternativvorschlag wenn du auf Gratwanderungen stehst:
Stoos-Klingenstock-Fronalpstock
zurück zu Pilatus – oben angekommen weiter zu Pilatus via Heitertannliweg
1 Kommentar
Hallo iehr beide.
Mega cooli site hender da gmacht:-)
C u! GlG Beat