Rundwanderung durchs Simmental – Schluchten, Höhlen, Hängebrücken
Oberwil – Buuschebachtobel – Leiternweide-Hängebrücke – Schnurrenloch – Mamilch-Höhle – Oberwil
Wanderung in Zahlen
Wanderzeit: | Ca. 3 1/4 Std |
Distanz: | 8.5 km |
Schwierigkeit: | T3 |
Aufstieg: | 521 m |
Abstieg: | 521 m |
Höchster Punkt: | Schnurrenloch-Höhle, 1200 m.ü.M |
Saison: | März bis November (abhängig von Schnee und Eis) |
Start: | Bahnhof Oberwil i. S. (BE) |
Ziel | Bahnhof Oberwil i. S. (BE) |
Persönliche Bewertungen
Kondition: | anstrengend (4/6) |
Technik: | anspruchsvoll (4/6 |
Aussicht: | schön (4/6) |
Erlebnis: | extrem schön (6/6) |
Beschreibung Wanderung
Nach einer gemütlichen Anreise starten wir am Bahnhof von Oberwil i. S. und freuen uns auf eine interessante und abwechslungsreiche Wanderung. Unsere Ziele: Hängebrücke und prähistorische Höhlen.
Wir wandern diesen Rundweg im Gegenuhrzeigersinn. Deshalb geht es zuerst einmal etwas gemütlich auf geteerten Strässchen durch die Dorfweiler Wyssebach, Büel und Bunschen. Danach geht es auf begrastem Weg weiter bis wir nach kurzer Zeit in den Badwald kommen. Ein gut gepflegter Wanderweg führt uns dann vorbei an der ehemaligen Kapelle welche im Jahre 1900 auch als Casino beworben wurde. Leider sind heute nur noch die Fundamente sichtbar. Trotzdem wird einem schnell bewusst, dass hier der Tourismus bereits vor sehr langer Zeit eine sehr wichtige Rolle gespielt hat.
Weiter geht es auf einer Brücke über den romantischen Buuschebach und leicht ansteigend weiter bis zu den Ruinen des „hinteren Bad von Weissenburg„. Gut restauriert und noch besser dokumentiert erhält man hier einen lebhaften Eindruck einer längt vergangenen Blütezeiten dieses historischen Ortes. Bereits 1603 stand hier das erste Badehäuschen welches sich im laufe der Jahre zu einem der erfolgreichsten Kurbadestätte der Schweiz entwickelte. Wer sich für Geschichte und/oder Tourismus interessiert wird die vor Ort aufgestellten Infotafeln lieben und dank ihnen eine Zeitreise erleben.
Unsere Wanderung geht weiter. Kurz dem Bach entlang und schon sind wir bei einer kleinen Hängebrücke auf welcher wir trockenen Fusses das Wasser überqueren. Ab da ändert sich die Topographie. Nun geht es bergauf, so richtig bergauf. Immer wieder helfen unzählige Leitern den Anstieg zu überwinden. Gespannte Drahtseile sichern den Weg. Ein wahres Wanderparadies für alle die es gerne etwas abenteuerlich haben.
Die Hängebrücke
Und da erscheint auch schon die eindrückliche und fantastische Leiternweide-Hängebrücke. Mit ihrer Spannweite von sagenhaften 111 Metern gehört sie zu den längeren Hängebrücken der Schweiz. Aber nicht nur von unten ist sie attraktiv. Wenn man von ihr in das ebenfalls 111 Meter tiefe Morgetenbachtobel schaut spürt man sein Blut durch die Adern fliessen. Die Benutzung der Brücke ist gratis, ein freiwilliger Obolus wird aber gerne genommen (Kasse auf der Westseite vorhanden). Auf dieser Seite gibt es auch einen „Infostand“ mit sehr interessanten Informationen. Zum Beispiel wie früher auf abenteuerlichste Art und Weise das Tal mit sogenannten Haspeln an Hanfseilen überquert wurde oder wie der Unterschied zwischen einem Schulweg von damals und heute so sein kann.
Nachdem wir auf der Ostseite der Brücke unsere Wegzehrung auf einer Bank mit Sicht auf die Hängebrücke genüsslich verdrückt haben wandern wir weiter. Wer nun glaubt die Highlights dieser Wanderung hinter sich zu haben, der irrt. Schön nach kurzer Zeit sind wir im Gebiet „Gsässfluh“ und biegen in den Höhlenpfad ein. Und hier wird es erneut steil, so richtig steil. Als erstes besuchen wir das Zwärgliloch, Sie ist eher die unspektakulärste der 3 Höhlen, dafür bietet sie eine Grillplatz mit allem Drum und Dran an. Das Feuerholz steht unten an der Forststrasse (wo sich übrigens auch eine Toilette befindet) gratis zur Verfügung, muss aber selber hinauf in die Höhle getragen werden.
Danach geht der Weg weiter, dem eher unbedeutetem Schlupfloch vorbei Richtung Schnurenloch (oder auch Schnureloch, Schnurreloch, Schnurrenloch, wie auch immer das gerne geschrieben wird). Der Zugang zu dieser prähistorischen Höhle ist phänomenal. An Drahtseilen haltend steigen wir nach oben. Dann noch in gebückter Haltung und zuletzt auf allen Vieren durch eine „Zubringerhöhle“ bevor es über eine sehr lange, fasst senkrechte Leiter hinein in die prähistorische Schurenlochhöhle geht. Im Innersten den Höhlenmenschen nahe, geniessen wir die wunderschöne Aussicht über das Simmental.
Nach dieser herrlich genossenen Ruhe geht es wieder durch die „Zubringerhöhle“ zurück, aber dieses mal Richtung Mamilchloch. Auch diese Höhe wird über einen sehr abenteuerlichen Aufstieg erreicht. Die Höhle selber ist beleutet (Beleuchtung kann beim Einstieg selber angemacht werden) und ist dank montierten Seilen begehbar. Ein für uns seltenes Erlebnis dass wir gerne nutzen. Danach geht es wieder zurück auf den Forstweg, auf dem wir gemütlich und voller Zufriedenheit wieder hinunter nach Oberwil i. S. wandern, dorthin wo diese wunderschöne „Reise“ begonnen hat.
TIPPS:
- TIPP: Diese Rundwanderung sollte im Gegenuhrzeigersinn gemacht werden da der Aufstieg durch das Buuschebach- Morgetenbachtobel einfacher ist als der Abstieg.
- TIPP: Da es auf dieser Wanderung viel zu Bestaunen und Erleben gibt sollte genug Zeit einberechnet werden.
TIPP: Wer mit dem Zug anreist muss unbedingt beachten, dass der Zug in Oberwil nur auf Verlangen anhält (wer im Zug sitzt drückt den Halteknopf. Ebenso wer am Bahnhof wartet). - TIPP: Zwar ist diese Wanderung für Kinder (ab ca 8 Jahren) ein richtiges Abenteuer. Trotzdem sollte man sehr auf sie acht geben. Der Weg, auch bei den Höhlen, ist nicht ungefährlich. Das Kind mit einem Seil zu sichern ist hier sicherlich nicht falsch.
- TIPP: Eigentich sollte das ja eh allen klar sein, aber trotzdem nochmal: Gutes Schuhwerk ist ein MUSS.
Fazit:
WOW WOW WOW und nochmals WOW. Diese Rundwanderung im Simmental ist eine der romantischten, abenteuerlichsten, erlebnisreichsten, mit Kultur und Geschichte gespickten Wanderungen überhaupt. Etwas vom schönsten das ich je gewandert bin. So etwas von eindrücklich, dass ich diese Erlebniswanderung Zeit meines Lebens nicht vergessen werde. Einfach GRANDIOS !!!
Anreise:
Individualverkehr: Von Luzern via Brünig oder von Bern via Thun nach Oberwil im Simmental. Wenige Parkplätze am Bahnhof vorhanden, einige weitere gleich in der Nähe vor dem Gemeindehaus. Ansonsten kann auch unten auf dem Parkplatz bei der Hauptstrasse (Einfahrt Schwendimatte) parkiert werden. Danach hinauf laufen (ca 15 Min zusätzliche Wanderzeit).
Öffentliche Verkehr: Mit dem Zug (BLS) von Thun via Spiez nach Oberwil im Simmental (Achtung, Zug hält auf Verlangen!).
Standort der Wanderung
Kartenmaterial zur Verfügung gestellt von http://www.geo.admin.ch/
GPS-Dateien zum herunterladen
GPX-Format gezippt: Wanderung Simmental-Oberwil-Leiternweide-Schnurrenloch gpx.zip
GPX-Format direkt: Wanderung Simmental-Oberwil-Leiternweide-Schnurrenloch.gpx
(ideal für Smartphone wenn zB Garmin installiert)
KML-Format gezippt: Wanderung Simmental-Oberwil-Leiternweide-Schnurrenloch kml.zip
KML-Format direkt: Wanderung Simmental-Oberwil-Leiternweide-Schnurrenloch.kml
(ideal für Smartphone wenn Google-Earth installiert)
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10’000er Karte Wanderung Oberwil i.S. – Leiternweide – Schnurrenloch PDF
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Höhenprofil
Video
Noch ein kleines Video mit ein paar Impressionen zur Erlebniswanderung von Oberwil im Simmental mit Schluchten, Hängebrücken und prähistorischen Höhlen.