Unorthodoxe Wanderung ab Monte Carasso in Bellinzona

Monte Carasso – Semetina – Tibetische Hängebrücke Carasc – Piciàn de Rousg – Legranzi – Mondell – Bandita di Caccia Hängebrücke – Puncètè – San Bernardo – Sasello – Curzútt

Wanderung in Zahlen

Persönliche Bewertungen

Beschreibung Rundwanderung

Die Wegführung dieser Wanderung ist sicher etwas speziell. Unser Anliegen war es, auf dieser Tour gleich 2 Hängebrücken zu überqueren. Zum einen die sehr bekannte und tourismusfördernde „Ponte Tibetano Carasc„, zum anderen die bescheidene, aber attraktive Fussgänger-Hängebrücke „Bandita di Caccia“

Da wir bereits am Vortag angereist sind und in Bellinzona übernachtet haben, konnten wir einfach mit dem Bus Nr 2 Richtung Giubiasco (Bus Nr 311 wäre eine alternative) fahren. Ausgestiegen sind wir an der Haltestelle „Monte Carasso, Urènn/Funivia“. Aber auch eine Station weiter wäre eine gute Wahl gewesen (Monte Carasso, Cunvént). Wir wandern vorerst entlang der Hauptstrasse bis wir die Sementina (Fluss) überqueren und stechen dann hinauf Richtung Berge.

Dieser direkte Aufstieg ist sehr steil und anspruchsvoll. Selbst bei trockenem Wetter ist eine gute Trittsicherheit gefragt. Alternativ wäre ein Weg via „San Defendete“. Es würde zwar ca. 20 Minuten mehr Zeit benötigen, dafür ist der Weg weniger steil. Wir aber wandern durch ein schönes Bogentor, danach mehrheitlich inmitten der Kastanienwälder, auf direktem Weg zur Hängebrücke Carasc, welche wir dann in ca 1 3/4 Stunden erreichen. 

Und da ist sie, die Hängebrücke „Ponte Tibetano Carasc„. Eine wahre Prachtshängebrücke. Wer Fussgängerhängebrücken mag, hat hier die Möglichkeit sich zu verlieben ;-). Fein und elegant zieht sie sich wie ein Faden in einer Höhe von über 130 Metern von einer Talseite zur anderen und überquert dabei die Sementina. Ihre gewaltige Länge und der geschätzte Durchhang von mindestens 15 Metern machen sie sehr imposant und an den Enden auch entsprechend steil. Ein leichtes Schaukeln der Brücke verstärkt die Attraktivität zusätzlich. Ein wahres, 240 Meter langes Abenteuer, das zugegebenermassen etwas Mut braucht. Dafür ist die Aussicht, die Weitsicht und Tiefsicht von der Hängebrücke einfach gigantisch!

Unser Weg führt uns danach weiter Richtung Pcemuritt und Legranzi. Nach Monte Freddo geht es wieder zurück Richtung Mondell, wo wir kurz danach die zweite Hängebrücke erreichen, die „Bandita di Caccia“ (Jagdverbot ;-)). Eine urchige, minimalistische, aber sehr attraktive Hängebrücke.

Weiter wandern wir, teilweise durch wenig berührte Natur, zurück nach „San Bernardo“. Dieser Abstecher ist sehr zu empfehlen, denn in „San Bernardo“ gibt es eine schöne Klosterkirche mit gut erhaltenen alten Fresken (zu sehen, wenn die Kirche geöffnet ist).

Abschliessend besuchen wir noch das schöne, authentische Tessinerdorf respektive den Weiler „Curzùtt“ mit seinem sehenswerten Dorfkern, welcher 1993 den Wakker-Preis gewann. Hier haben wir es uns im Restaurant Ostello Curzutt gut gehen lassen und sehr fein gegessen.

Als es bereits etwas eindunkelte, sind wir in „Curzùtt“ zur Mittelstation der Seilbahn gegangen und haben am Automaten ein Ticket gelöst. Danach den „Rufknopf“ gedrückt und die Gondel ist kurze Zeit später eingefahren. Ein geniales System. So kann noch bis spät in den Abend hinein die Seilbahn autonom benutzt werden. Mit dieser Fahrt ins Tal ging ein ereignisreicher und beeindruckender Wandertag zu Ende.

TIPPS

• TIPP:  Die Anreise ist auch mit dem Auto problemlos, aber es gibt sehr wenige Parkplätze in der Nähe der Talstation. Sollte die Anreise trotzdem mit dem Auto erfolgen, kann die Seite von „Funivia Mornera“ weitere Hilfe bieten.
    
• TIPP: Eine kürzere Wander-Variante am Monte Carasso, aber ebenfalls mit der fantastischen, tibetischen Hängebrücke Carasc, gibt es unter Rundwanderung Carasso-Hängebrücke 
   
• TIPP: Diese Tour kann sehr gut abgekürzt werden. Einfach nach der Hängebrücke Carasc gleich Richtung San Bernardo und danach direkt nach Cruzutt wandern. Dort die Gondelbahn ins Tal nehmen. Die Wanderzeit und die Distanz würden sich jeweils halbieren (auf 2 3/4 Std, 5.9 km).

Fazit

Unsere Wanderung führte uns über zwei beeindruckende Hängebrücken, die „Ponte Tibetano Carasc“ und die „Bandita di Caccia“. Zudem sind die malerischen Landschaften, die fantastische Aussicht und die unberührte Natur einfach bemerkenswert schön. Historische Sehenswürdigkeiten wie der Klosterkirche in San Bernardo oder das schöne, alte Dorf Curzùtt runden das Gesamterlebnis harmonisch ab. Ein unvergessliches Erlebnis!

Anreise:

Individualverkehr:
Auf der Autobahn A2 bis Ausfahrt Bellinzona Süd. Dann weiter Richtung Giubiasco. Beim ersten Lichtsignal links Richtung Sementina fahren. Weiter auf der via al Ticino (ca 2 km). Am Ende der via al Ticino rechts in Richtung Monte Carasso abbiegen. Weiter auf der via el Stradun und weiter bis Monte Carasso. Achtung: unbedingt nur auf den offiziellen Parkplätzen parken.

Öffentliche Verkehr:
Mit dem Zug entweder nach Locarno oder Bellinzona fahren. Dann mit dem Bus (Nr. 311) nach Monte Carasso Haltestelle Urènn/Funivia fahren. 

GPS-Dateien zum herunterladen

GPX-Format: Wanderung Monte Carasso bei Bellinzona mit Hängebrücke Carasc.gpx

KML-Format: Wanderung Monte Carasso bei Bellinzona mit Hängebrücke Carasc.kml

Karte als PDF herunterladen

Wanderkarte-20’000er: Wanderung Monte Carasso bei Bellinzona mit Hängebrücke Carasc – PDF

Standort der unorthodoxen Wanderung Monte Carasso bei Bellinzona 

Kartenmaterial zur Verfügung gestellt von http://www.geo.admin.ch/

Karte zum selber gestalten

Hier kannst du deine Karte in Qualität und Grösse selber definieren und drucken (einfach „In map.geo.admin.ch ansehen“ anklicken).

Höhenprofil

Und hier noch ein kleines Video von mit ein paar Impressionen der Tibetischen Hängebrücke Carasc

Alternativvorschlag: Eine etwas kürzere Version dieser Wanderung am Monte Carasso, aber ebenfalls mit der fantastischen, tibetischen Hängebrücke Carasc gibt es unter Rundwanderung Carasso-Hängebrücke (okwirsindweg.ch)