Rundwanderung Corbassiere: 3 Tage, 2 SAC-Übernachtungen, 2 Hängebrücken, 1 Gletscher (VS)
Lourtier, Cabane Brunet, Sery-Hängebrücke, Corbassière-Superhängebrücke, Cabane FXB Panossière, Corbassièrer-Gletscher, Fionnay, Lourtier
Wanderung in Zahlen
1. Tag: Lourtier zur Cabane Brunet (Berghütte)
Wanderzeit: | 3 1/4 Std |
Distanz: | 6.2 km |
Schwierigkeit: | T2 |
Aufstieg: | 1’048 m |
Abstieg: | 19 m |
Höchster Punkt: | Cabane Brunet, 2’103 m ü. M. |
Saison: | Juni bis Anfangs Oktober |
Start: | Lourtier (VS), Postautohaltestelle Village |
Ziel | Cabane Brunet (Berghütte) |
2. Tag: Cabane Brunet, Sery- und Corbassière-Hängebrücken, Corbassière-Gletscher, Cabane FXB à Panossière
Wanderzeit: | 3 Std |
Distanz: | 7.2 km |
Schwierigkeit: | T2 |
Aufstieg: | 747 m |
Abstieg: | 209 m |
Höchster Punkt: | Cabane FXB à Panossière, 2’641 m ü. M. |
Saison: | Juni bis Anfangs Oktober |
Start: | Cabane Brunet (Berghütte) |
Ziel | Cabane FXB à Panossière (Berghütte) |
3. Tag: Cabane FXB à Panossière, Corbassière, Fionnay, Lourtier
Wanderzeit: | 3 3/4 Std |
Distanz: | 12.0 km |
Schwierigkeit: | T2+ |
Aufstieg: | 46 m |
Abstieg: | 1’608 m |
Höchster Punkt: | Cabane FXB à Panossière, 2’641 m ü. M. |
Saison: | Juni bis Anfangs Oktober |
Start: | Cabane FXB à Panossière (Berghütte) |
Ziel | Lourtier (VS), Postautohaltestelle Village |
Alle 3 Tage zusammen: Lourtier, Cabane Brunet, 2 Hängebrücken, Corbassiere-Gletscher, Cabane FXB, Corbassiere, Fionnay, Lourtier
Wanderzeit: | 9 3/4 Std |
Distanz: | 25.4 km |
Schwierigkeit: | T2+ |
Aufstieg: | 1’852 m |
Abstieg: | 1’852 m |
Höchster Punkt: | Cabane FXB à Panossière, 2’641 m ü. M. |
Saison: | Juni bis Anfangs Oktober |
Start: | Lourtier (VS), Postautohaltestelle Village |
Ziel | Lourtier (VS), Postautohaltestelle Village |
Persönliche Bewertungen
Kondition: | mittel (3/6) |
Technik: | mittel (3/6) (zweiter Tag) |
Aussicht: | sehr Schön (5/6) |
Erlebnis: | extrem schön (6/6) |
Beschreibung Wanderung
Diese einfache Dreitagestour gehört zu den Wandererlebnissen, die man sicherlich nicht so schnell vergisst. Gemütliches Berghüttenleben, spektakuläre Hängebrücken und ein gewaltiger Gletscher mit den dazugehörenden Gletschermoränen. Das alles durchzogen von schönen Wanderwegen und inmitten fantastischer Natur.
Wir haben diese Wanderung auf 3 Tage aufgeteilt weil wir am ersten Tag noch die Anreise nach Lourtier gemacht haben und am dritten Tag dann auch wieder die Rückreise nach Hause. Zudem gehören wir zu den gemütlichen Wanderern, bei denen nicht nur das Wandern sondern auch das Sein und die Erlebnisse vor Ort im Mittelpunkt stehen.
1. Tag: Von Lourtier (Val de Bagnes) hinauf zur Cabane Brunet
Von Martiny aus kommend fahren wir ins Val de Bagnes bis Lourtier und beginnen unsere Mehrtageswanderung an der Bushaltestelle „Lourtier Village“.
Schon nach kurzer Wanderstrecke zieht der Weg an und es geht ziemlich steil aber dafür sehr regelmässig und auf einfachem Terrain nach oben, ideal um die 1000 Höhenmeter des ersten Tages zu bewältigen. Das Highlight dieser Etappe ist sicherlich die grandiose Aussicht. Ansonsten ein eher beschaulicher, gemütlicher Aufstieg, ab und zu gesäumt von schöner Alpenflora.
Eher ein wenig störend ist das ab und zu nötige kreuzen einer Naturstrasse, welche doch noch oft befahren wird. Oben bei der Cabane Brunet angekommen, weiss man auch weshalb. Vor und direkt bei der Hütte gibt es etliche Parkplätze. Von hier aus Wandern die Tagestouristen ein wenig in der Gegend umher. Andere geniessen einfach nur den Ausblick von der Terrasse der Berghütte. Für unser Empfinden hat es hier definitiv nicht zu wenig Leute.
Wir beziehen unser Quartier und bereiten uns auf die Übernachtung in der Hütte vor. Dabei kommen wir in den Genuss einer warmen Dusche, was in einer Berghütte eher die Ausnahme ist. Nachdem sich die Hütte sichtlich geleert hat und nur noch diejenigen hier sind, welche auch in der auf 2100 Meter über Meer gelegenen Hütte schlafen werden, geniessen wir das feine, hausgemachte und wohlverdiente Abendessen.
Wie meistens in den Berghütten gehen wir früh zu Bett, auch weil wir auf der zweiten Etappe einige Highlights auf dem Programm haben und es kaum erwarten können.
2. Tag: Von der Cabane Brunet via Hängebrücke und Gletschermoräne zur Cabane FXB Panossière und Corbassiergletscher
Nach einem Hüttenfrühstück (Kaffee, Müesli, Brot und Butter) füllen wir unsere Wasserflaschen mit kristallklarem Wasser und wandern los. Wir wählen den Weg links. Von Beginn an sind wir von der schönen und wilden Landschaft begeistert. Immer wieder wechselt das Landschaftsbild, aber es bleibt immer enorm schön und zum Wandern ist es sehr angenehm.
Nach etwa 40 Minuten erreichen wir die Tophängebrücke Sery. Sie ist eine eher kleine, aber eindrucksvolle Konstruktion mit fantastischem Blick auf die umliegenden Bergspitzen der 3000er. Nachdem wir so die Talseite gewechselt haben, folgen wir dem eher flachen Weg weiter, permanent beeindruckt von der grandiosen und abwechslungsreichen Aussicht.
Schon bald erkennen wir anhand der Steinformen und den seitlichen Moränen, dass wir uns eigentlich in einer Gletschermulde befinden. Erste einzelne Schneefelder säumen unseren Weg. Dann, plötzlich und unerwartet, präsentieren sie sich im Doppelpack: Die atemberaubende 190-Meter-Super-Hängebrücke Corbassière und im Hintergrund der gigantische, gleichnamige Gletscher. Was für ein Spektakel!
Einfach fantastisch
Kurz vor der Hängebrücke geniessen wir unsere mitgebrachte Verpflegung auf einem der vielen vom Gletscher rundgeschliffenen Steinen. Nach der wohltuenden Stärkung fällt es uns schwer, uns von der fantastischen Aussicht auf Brücke und Gletscher zu lösen. Doch was nun folgt, lässt diesen ‚Schmerz‘ schnell wieder vergessen. Schon nach kurzem Aufstieg bekommen wir einen grossen Teil des Gletschers zu Gesicht.
Gigantisch und atemberaubend präsentiert sich der Glacier de Corbassière. Beim weiteren Aufstieg offenbart sich auch noch der Grand Combin, mit seinen 4’314 Metern ein Titan der europäischen Bergwelt. Unser Wandertag endet heute auf der Berghütte FXB Panossière, nicht aber das Stauen und Bewundern der Eis- und Gletscherwelt. Nach einem warmen und köstlichen Hüttenschmaus fallen wir friedlich in unsere Massenlagerbetten und sehen beim Einschlafen noch die traumhaften Bilder vor unserem inneren Auge. Nebenbei bemerkt, nach dem Aufstehen sehen wir direkt durch das Schlafsaalfenster als erstes den Gletscher – einfach genial!
3. Tag: Vom Corbassièregletscher via Fionnay zurück nach Lourtier
Heute führt uns der Weg wieder hinunter ins Tal. Nach dem Frühstück geniessen wir ein letztes Mal den Blick auf den Corbassière-Gletscher, den Grand Combin und die anderen Bergriesen. Anschliessend wandern wir talwärts auf einem interessanten Suonenweg (Suonen = Bewässerungskanäle) und erblicken dabei noch einmal die Super-Hängebrücke Corbassière aus der Ferne. Der letzte Kilometer vor Fionnay gestaltet sich nochmals steil. Nach unserer Ankunft in Fionnay geniessen wir das idyllische kleine Dorf und bestaunen den beeindruckenden Wasserfall im Hintergrund, bevor wir den eher flachen und gemütlichen Weg zurück nach Lourtier antreten.
TIPPS:
- TIPP: Auf dem Weg hinunter nach Fionnay könnte man eventuell auf Herdenschutzhunde treffen. Diese Tiere erfüllen lediglich ihre Aufgabe. Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden: Bleiben Sie ruhig, versuchen Sie nicht, die Hunde zu streicheln, und vermeiden Sie hastige Bewegungen.
- TIPP: Wie Wanderung am letzten Tag kann abgekürzt werden, wenn man von Fionnay mit dem Bus zurück nach Lourtier fährt. Zeitersparnis ca 1.25 Std (ca 5km). Dabei ist aber zu beachten, dass der Bus eher selten fährt.
- TIPP: Theoretisch könnte man im Sommer mit dem Auto direkt zur Cabane Brunet fahren (es hat sehr viele Parkplätze) und eine kleine Sery-Rundwanderung machen (ca 5 km, 1.75 Std)
- TIPP: Theoretisch könnte man im Sommer mit dem Auto direkt zur Cabane Brunet fahren (es hat sehr viele Parkplätze) und den Corbassièregletscher von dort aus bewandern (inkl. Übernachtung in der FXB-Hütte).
Fazit:
Diese Mehrtageswanderung geht tief unter die Haut. Wir fühlen uns mitten drin in der spektakulären Szenerie. Die majestätischen Gletscher und Berge erinnern uns an die gewaltige Kraft der Natur. Die umgebende Schönheit und die atemberaubenden Aussichten hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck. Es ist ein Privileg, solch eine Erfahrung machen zu dürfen, und dafür sind wir zutiefst dankbar.
Anreise:
Individualverkehr:
Auf der Autobahn nach Martigny fahren. Dort die Ausfahrt Richtung E27 benutzen . Beim Kreisel geradeaus Richtung Grand-Saint-Bernard/Route 21 fahren. Durch das Val de Bagnes bis Lourtier. Bei der Bushaltestelle Village, in der Nähe des Gletschermuseums gibt es einige Parkplätze, wo bis 48 Stunden parkiert werden darf (länger auf eigenes Risiko).
Öffentliche Verkehr:
Mit der SBB nach Martiny. Dort Umsteigen und mit dem Regionalzug nach le Chable. Dann Umsteigen auf den Bus (Nr. 253) und nach Lourtier bis Busstation „Lourtier Village“. Bus fährt nicht all zu oft. Zudem hat die SBB-App ab und zu Probleme, diese Strecke anzuzeigen. Alternativ wäre dann der Fahrplanguru zu benutzen. Sollte alles nichts helfen kann die Nr +41 27 776 13 66 (Bahnhof Le Chable, Bürozeiten) kontaktiert werden.
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25’000er Karte, 3-Tageswanderung: Lourtier, Brunet, Sery, Corbassière, FXB, Fionnay, Lourtier – PDF
Standort der Wanderung zum Corbassiere-Gletscher
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Noch ein paar bewegte Bilder zur Wanderung zum Corbassièr-Gletscher beim Grand Combin in den Walliser Alpen
1 Kommentar
Superschöne Touren, ich war noch nie in der Schweiz zum Wandern. Die Bilder machen so richtig Lust.
Liebe Grüße, Michaela