Carasc Hängebrücke – Monte Carasso (TI)

Rundwanderung Monte Carasso via Tibetische Hängebrücke Carasc

 

Wanderung in Zahlen

Wanderzeit:Ca. 3 1/4 Std.
Distanz:7.3 km
Schwierigkeit:T2+
Aufstieg: 635 m
Abstieg:635 m
Höchster Punkt: vor der Brücke 760 m.ü.M
Saison: März bis November aber sofern es das Wetter es zulässt auch ganzjährig
StartTalstation der „Monte Carasso“ Seilbahn
ZielTalstation der „Monte Carasso“ Seilbahn


Persönliche Bewertungen

Konditionmittel (3/6)
Technikmittel (3/6)
Aussichtschön (4/6)
Erlebnis:extrem schön (6/6)

 

Beschreibung Rundwanderung

Es ist März und der Wetterbericht hat für die nächsten Tage wunderschönes Wetter vorausgesagt. Nichts kann mich mehr halten, eine Wanderung wird geplant. Da es im Norden der Schweiz noch bis weit nach unten Schnee hat, ist mir schnell klar geworden, dass ich eine Wanderung im Tessin machen werde. Und weil ich Hängebrücken liebe, bin ich bei den Vorbereitungen schnell auf die Tibetische Hängebrücke Carasc gekommen. Unweit von Bellinzona, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar, ist das mein ausgewähltes Ziel.

Da ich die Freiheit und Möglichkeit hatte, begab ich mich an einem Donnerstag auf den Weg. Mit dem Zug nach Bellinzona und von dort mit dem Bus Nr 2 Richtung Giubiasco (Bus Nr 311 wäre eine alternative). Ausgestiegen bin ich an der Haltestelle „Monte Carasso, Urènn/Funivia“ aber eine Station weiter wäre auch gut gewesen (Monte Carasso, Cunvént). Hinter meiner Ausstiegsstelle führt der Weg nach hinten und dann links ab (habe dort noch keine Wegweiser gesehen).

Auf fast nicht befahrenen Dorfstrassen begann die Wanderung Richtung Talstation der „Monte Carasso“ Seilbahn. An dieser bin ich vorbei gegangen und habe mich erst in der Nähe des Taleinschnittes auf den Weg nach oben gemacht. Auf steilen, teilweise mit Tritten versehenen Wanderwegen ging es bei ca 18 Grad schweisstreibend dafür schnell in die Höhe.

Dafür durfte ich mich aber schon bald an einer schönen Aussicht begeistern. Direkt unter mir war die Stadt Bellinzona mit ihren bekannten Burgen zu sehen, etwas weiter entfernt schweift der Blick über einen Teil der Magadinoebene mit ihren Naturschutzgebieten. In der Höhe zeigten sich die Schneebedeckten Berggipfel wie zB der Monte Tamaro .

Ein grosser Teil der Wanderung führt durch Kastanienwälder. Da zu dieser Jahreszeit (März) die Bäume noch keine Blätter tragen, konnte ich die Weitsicht um so mehr geniessen und die Sonne erreichte so direkt meine Haut und schenkte mir die gesuchte Frühlingswärme. Sicherlich ist es aber auch angenehm, im Sommer bei heissen Temperaturen, den Schatten dieser Bäume zu geniessen. Auf grossen Teilen der Wanderung hörte ich immer wieder das Rascheln der Eidechsen im alten Laub und natürlich sah ich auch einige davon.

Speziell erwähnen möchte ich noch, dass ich diese Wanderung mit einem neuen Schuhen an den Füssen unternommen habe. Wie jedes Mal wenn dies geschieht, ist ein wenig Unsicherheit mit dabei. Zwar habe ich die Schuhe während einigen Stunden zuhause angehabt, aber der erste reale Einsatz ist halt schon etwas Spezielles.

Jetzt darf ich stolz sagen, dass ich mit dem Kauf meiner „La Sportiva Trango Tower GTX“ einen Supergriff gemacht habe. So perfekte Schuhe hatte ich schon lange nicht mehr an den Füssen. Das Schnürsystem hat mich total überzeugt, die Trittfestigkeit ist perfekt, die Schafthöhe ist ideal und das Gewicht ist auch bei Schuhnummer 47 erträglich. Dass die Italiener auch bei diesem Schuh ein Flair für Ästhetik gezeigt haben, brauche ich wohl nicht speziell zu erwähnen. Alles in Allem ein Schuh den ich nur empfehlen kann. Ich bin happy.

Auf dem direkten Weg Richtung Hängebrücke den ich gegangen bin sind einige Abzweigungen zu beachten. Mehrmals wäre es möglich gewesen, einen Abstecher nach „San Bernardo“ zu machen. Dieser Abstecher kann empfohlen werden denn in „San Bernardo“ gibt es eine schöne Klosterkirche mit gut erhaltenen alten Fresken. Auch der Weiler „Curzùtt“ mit seinem sehenswerten Dorfkern wäre schnell erreicht (Wakker-Preis 1993). Hier gäbe es auch die Möglichkeit sich im Restaurant zu verpflegen. „Curzùtt“ hat auch eine Mittelstation der Seilbahn, wo ein Ein- und Aussteigen möglich wäre.

Mich zieht es aber direkt zur Hängebrücke. Kurz nachdem ich bei einem nachgebauten Kohlenmeiler vorbeigekommen bin, erscheint sie auch schon, die Hängebrücke „Ponte Tibetano Carasc„. Eine wahre Prachtshängebrücke. Wer Fussgängerhängebrücken mag hat hier die Möglichkeit sich zu verlieben ;-). Filigran wie fast jede Hängebrücke zieht sie sich wie ein Faden in einer Höhe von über 130 Metern von einer Talseite zur anderen und überquert dabei die Sementina.

Ihre beachtliche Länge von 240 Metern und der geschätzte Durchhang von mindestens 15 Metern machen sie sehr imposant und an den Enden auch entsprechend steil. Ein leichtes Schaukeln der Brücke verstärkt ihre Attraktivität nochmals. Da ich an einem Wochentag im März unterwegs war und genügend Zeit hatte, um an der Brücke zu warten, geschah es einen kurzen Moment lang, dass ich die ganze Brücke für mich alleine hatte. Was für ein Erlebnis, 240 Meter hängende Technik für mich alleine, wow! OK, ich gebe es zu, ich habe ein Faible für Hängebrücken ;-).

Nachdem ich mich bereits vor der Brücke verpflegt habe, geht es auf direktem Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt der Rundwanderung. Dieser direkte Abstieg nach Sementina ist sehr steil und sehr happig. Selbst bei trockenem Wetter ist eine gute Trittsicherheit gefragt. Alternativ wäre ein Weg via „San Defendete“ zu empfehlen. Es würde ca 20 Minuten Mehrzeit benötigt dafür hat man nicht diese Steilheit. Eine der letzten Stationen der Wanderung führt in Sementina durch ein Bogentor. Von hier aus noch links über die Autobrücke und wenn gewollte wieder durchs Dorf (oder sonst via Hauptstrasse) zurück an die Bushaltestelle.

 

TIPPS

  • TIPP:  Die Anreise ist auch mit dem Auto problemlos, aber es gibt sehr wenige Parkplätze in der Nähe der Talstation. Sollte die Anreise trotzdem mit dem Auto erfolgen, kann die Seite von „Funivia Mornera“ weitere Hilfe bieten.
     
  • TIPP: Auf dem Weg gibt es mehrere Wasserstellen. Diese Aussage soll aber auf keinen Fall animieren, auf eigen mitgenommene Flüssigkeit zu verzichten.
     
  • TIPP: Da der Boden der Hängebrücke aus Holz ist sollte eine Überquerung mit Hund möglich sein.

 

Fazit

Auch wenn über Sinn oder Unsinn einer solchen Hängebrücke diskutiert oder gar gestritten werden kann, die Wanderung ist auf alle Fälle ein wunderschönes Erlebnis und erhält dank der Tibetischen Hängebrücke noch einen zusätzlichen Kick. Von mir bekommt diese Rundwanderung eine klare Top-Empfehlung.

  

GPS-Dateien zum herunterladen

GPX-Format: Wanderung Monte Carasso – Hängebrücke Carasc.gpx

KML-Format: Wanderung Monte Carasso – Hängebrücke Carasc.kml

 

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Wanderkarte-10’000er: Wanderung Monte Carasso – Hängebrücke Carasc – PDF

 

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Standort Wanderung Monte Carasso – Hängebrücke Carasc 

Standort Monte Carasso
Kartenmaterial zur Verfügung gestellt von http://www.geo.admin.ch/

 

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Und hier noch ein kleines Video von mit ein paar Impressionen der Tibetischen Hängebrücke Carasc

 

Alternativvorschlag: Eine etwas längere Version dieser Wanderung am Monte Carasso, dafür aber mit 2 Hängebrücken, gibt es unter „Bellinzona: Wanderung Monte Carasso, Hängebrücken (TI)

Alternativvorschlag: Wenn du auch auf echte Hängebrücken stehst, dann schau dir die Triftbrücke beim Triftgletscher in der Grimselwelt oder die Aletschji zwischen Belalp und Riederalp an.

 

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