Ein Leben für den Film – Charlie Chaplin’s World
Das 2016 eröffnete Charlie Chaplin’s World ist eines der beliebtesten und meistbesuchten Museen der Schweiz. Sein ehemaliges Anwesen „Manoir de Ban“ ist nun öffentlich zugänglich. Die herrschaftliche Villa und der 14 Hektar grosse Park mit der unverbauten Sicht auf den Genfersee ermöglicht einen realistischen Einblick in sein Leben und Schaffen.
Wer kennt ihn nicht, den Charlie Chaplin? Geboren 1889 in London (Grossbritannien), gestorben 1977 in Vevey (Schweiz). Die letzten 25 Jahre wohnte er mit Frau und Kindern, vier davon wurden in der Schweiz geboren, in der Villa „Manoir du Ban“ in Corsier (Vevey). Es ist ein ansehnliches Herrschaftshaus im neoklassizistischen Stil aus dem Jahre 1840, das in einem riesigen, 14 Hektar grossen Park mit jahrhundertealten Bäumen steht.
Die Wahl der Schweiz als Wohnort kam aber nicht ganz freiwillig zu Stande. Im Jahr 1952 reiste Chaplin von Amerika nach London, um seinen neuen Film „Rampenlicht“ zu promoten. Kurz nach seiner Abreise wurde ihm die Aufenthaltsgenehmigung für die USA entzogen. Der Amerikanische Geheimdienst beschuldigte Charlie Chaplin, ein Kommunist zu sein. Ein Freund zeigte ihm darauf das Haus und das Grundstück in der Schweiz. Man sagt, Chaplin habe sich direkt in das Objekt verliebt. Wenn die Wahl des Schweizer Wohnort auch ein wenig „erzwungen“ war, erwies sich diese Entscheidung als ein Glücksfall für die Familie. Chaplin erlebte hier die schönsten Jahre seines Lebens.
Drei persönliche Anmerkungen zu Charlie Chaplin
- Sogar mit dem nahegelegenen Schiessplatz wurde eine gütliche Vereinbarung gefunden, so dass die einen schiessen, die Familie Chaplin aber trotzdem in Ruhe wohnen konnte.
- Trotz seiner Liebe zur Schweiz lernte Charlie Chaplin nie fliessend Französisch.
- Die Kinder besuchten die öffentliche Schule.
Das Charlie Chaplin Museum – Manoir de Ban – Herrenhaus
Am 16. April, dem Geburtstag von Charlie Chaplin, öffnete das 55 Millionen Franken teure „Chaplin’s World“ in Corsier-sur-Vevey seine Türen (2016). Dieses Museum am ehemaligen Wohnsitz der Familie Chaplin bietet einen authentischen Einblick in das Leben und Werk des legendären Filmemachers.
Hier können unter anderem Chaplins Büro, seine Bibliothek und sein Salon mit Blick auf die Alpen bestaunt werden. Die Originalmöbel lassen den Geschmack und die stilistischen Vorlieben erkennen. Auch erfährt man, mit welchen Berühmtheiten sich Chaplin in seinem Leben getroffen und gearbeitet hat.
Der Neubau – das Studio
Wer in den Neubau eintritt, betritt gleichzeitig ein Kino mit regelmässigen Vorführungen. Danach gelangt man auf einen „Rundgang“ mit dutzenden von Wachsfiguren, viele davon aus Szenen seiner Filme.
Hier hat man wirklich das Gefühl, mittendrin zu sein und in das Filmleben von Chaplin einzutauchen. Einmal fühlt man sich beinahe wie in einer Londoner Gasse. Auch die dargestellte Filmkulisse aus dem Film „Der grosse Diktator“ bietet historische Genauigkeit und Einblicke in Chaplins kreative Gedanken und Prozesse.
Sogar unvollendete Filmprojekte wie „The Freak“ werden vorgestellt. Zudem zeigt die Ausstellung auch, dass Charlie Chaplin sowohl glückliche als auch schwierige Zeiten erlebte, wie zum Beispiel die Depressionen, die er nach dem Misserfolg seines letzten Films ertragen musste.
Fazit
So wie Chaplin in der Schweiz wohnhaft wurde, kamen wir zu dem Besuch in diesem Museum. Eigentlich machten wir in der Gegend Wanderferien. Wegen des unsteten Wetters haben wir uns kurzfristig entschlossen, das Charlie Chaplin Museum zu besuchen. Und so wie Chaplins Umzug in die Schweiz, stellte sich auch unser Besuch dieses Museums als Glück heraus. Dieses Museum ist etwas vom Besten und Empfehlenswertesten, das wir kennen (und wir kennen einiges).
Weitere wichtige Angaben
Details zu den Öffnungszeiten, zu den Anfahrten (auch mit ÖV möglich) und zu Eintrittspreisen bitte direkt auf der Seite von Chaplin’s World nachschauen.