In 2 Tagen von Arosa auf das Aroser Rothorn (GR) und zurück

Arosa, Welschtobel, Ramozhütte, Erzholzsattel, Aroser Rothorn, Erzhornzsattel, Älplisee, Schwellisee, Arosa

Wanderung in Zahlen

1. Tag: Arosa-Welschtobel-Ramozhütte

2. Tag: Ramozhütte-Erzhornsattel-Aroser Rothorn-Erzhornsattel-Älplisee-Schwellisee-Arosa 

Beide Tage zusammen: Arosa-Ramozhütte-Erzhornsattel-Aroser Rothorn-Arosa

Persönliche Bewertungen

Beschreibung Wanderung

Diese 2-Tageswanderung gehört zu den schönsten Wandererlebnissen die wir je geniessen durften. Ein wahres Highlight. Begonnen hat das Abenteuer bereits bei der sehr schönen Anreise. Auch die Ankunft in Arosa macht Spass. Noch bevor die eigentliche Wanderung anfing, durften wir die gute Stimmung geniessen, einige schöne Plätze von Arosa bestaunen sowie die Landung zweier Helikopter miterleben. Herrliche Voraussetzung für ein schönes und erlebnisreiches Wochenende.

1. Tag : Von Arosa zur Ramozhütte

Gemütlich starten wir unsere 2-Tageswanderung vom Aroser Obersee aus. Zuerst geht es auf schmalen Strassen via Untersee (welcher eine sehr schöne Badeanstalt hat) hinunter zum Isel-Gebiet. Hier ist die Abwasserreinigungsanlage, ein  Langlaufcenter und ein Helikopterlandeplatz angesiedelt. Aber auch die gefällige Isel-Welschtobel-Hängebrücke hängt hier und bildet einen symbolischen Eingang ins Welschtobel (Rätoromanisch Isl Cuolm).

Da wir den Weg über die Hängebrücke gewählt haben, wandern wir anfangs auf der westlichen Seite des Welschtobelbaches durch einen schönen Wald, bevor wir kurze Zeit später den Bach überqueren und so auf den eigentlichen Bergweg gelangen. Genüsslich wandern wir durch das wilde und langgezogene Welschtobel. Anfangs gibt es noch verschiedene Baumarten. Auf der Höhe der „grosse Rüfe“ wechselt die Flora dann aber zu Latschkieferfeldern (Bergkiefer). Ebenfalls bei der „grosse Rüfe“ hängt die zweite Hängebrücke auf dem Weg, die Isl-Cuolm, eine wahrhaft authentische und sehr schöne Hängebrücke mit einem „Schuss“ Abenteuer. 

Später überqueren wir noch 2 mal den Welschbach. Ungemein schön und reizvoll ist hier die weite Landschaft. Kurz unterhalb der Ramoz-Berghütte verschwinden dann auch die letzten Latschenkiefer und die Flora besteht nur noch aus Kleingewächs. 

Bald schon sind wir an unserem ersten Etappenziel, der auf 2’293 Meter über Meer gelegenen selbstversorgerhütte Ramoz. Sie gehört dem Schweizer-Alpen-Club und wird von der Sektion Arosa liebevoll und mit Elan gepflegt und unterhalten. Die Ramozhütte ist eine Selbstversorgungshütte. Zwar können Getränke gekauft werden, nicht aber Essen.

Also geht es nach dem Bezug der Schlafplätze erst einmal ab in die Küche um zu kochen. Dies ist aber sehr einfach, gibt es in der Ramozhütte doch alles was es dazu braucht, zB Teller, Besteck, Pfannen und vieles mehr. Bei abendlicher Alphüttenstimmung lassen wir uns die selbst gekochten Makkaroni mit Tomatensauce schmecken. 

Später noch kurz auf das ausserhalb der Hütte befindliche WC, welches die beste Aussicht bei offener Tür bietet ;-). Danach eine kurze „Katzenwäsche“ am ebenfalls ausserhalb der Hütte befindlichen Brunnen, bevor wir zufrieden unsere Schlafplätze aufsuchen, welche vor einigen Jahren mit nordischen Decken aufgerüstet wurden.

Nb, die Ramoz-Berghütte ist das ganze Jahr geöffnet. Ein Schlüssel wird nicht benötigt. Dafür ist aber eine Reservation zwingend. Und ja, Newsjunkies werden hier ihre Mühe haben, gibt es doch ca 100 Meter rund um die Hütte keinen Handyempfang :-).

2. Tag: Von der Ramozhütte via Erzhornsattel auf das Aroser Rothorn und zurück nach Arosa

Nachdem der erste Tag wandertechnisch eher locker war, erwartet uns heute ein anstrengender Alpinwandertag. Frühmorgens geht es aus den Federn. Dann selber Kaffee kochen und das Frühstück zubereiten, um die entsprechende Stärkung für den Tag zu erhalten. Einpacken, Wanderschuhe anziehen, Rucksack umhängen und ab geht die Post.

Direkt hinter der Ramozhütte geht es hinauf zum Erzhornsattel. Dabei wechselt die Unterlage von anfangs grünen Alpwiesen hin zu grauen Schotter- und Steinwüsten. Trotzdem ist das Erlebnis super und der Weg eindrücklich. Sogar ein Murmeli (Murmeltier) haben wir im Abstand von ca 10 Metern beobachten können.

Auf dem Erzhornsattel kann man entweder rechts hoch zum Erzhorn oder nach links zum Aroser Rothorn. Wir haben uns für das Aroser Rothorn entschieden, Zum einen weil das Erzhorn ein T5 ist und zum anderen, weil das Aroser Rothorn mit 2’980 m ü.M. der höchste Berg in den ganzen Plessur-Alpen ist. Der Weg dorthin ist nicht besonders schwierig, verlangt aber trotzdem gute Trittsicherheit. Ab und zu braucht es sogar die Hände, um an den Kalkfelsen vorbei zu kommen oder sie zu überwinden. Zudem sind wir auf beinahe 3000 Metern, wo die Luft auch dünner ist als unten im Tal.

Auf diesem Abschnitt zum Aroser Rothorn treffen wir auch immer wieder auf sensationelle Mikrobiotope. Es ist schon verwunderlich, wo die Natur überall Leben hervor bringt. Bald schon haben wir den Gipfel im Blickfeld. Kurz davor noch ein kleiner Schlussaufstieg und wir stehen auf dem höchsten Gebirge der Umgebung. Ein erhabenes Gefühl.

Gerne und wegen den angenehmen Temperaturen auch lange geniessen wir die phänomenale, fantastische und gigantische Aussicht bei einer kleinen Mahlzeit. Hier oben stört rein gar nichts die Rundumsicht, nicht einmal ein Gipfelkreuz ;-). Zudem treffen sich hier auf dem höchsten Punkt der Gegend auch die Gemeindegrenzen von Arosa, Lantsch/Lenz und Albula/Alvra.

Nachdem wir uns von dem „berauschenden“ Bergpanorama losreisen konnten, wandern wir ein Stück auf dem gleichen Weg auf dem wir gekommen sind zurück zum Erzhornsattel. Dann geht es links hinunter auf einem der schwierigsten und anstrengendsten Abschnitt dieser Wanderung, der Abstieg zum Älplisee. Ein sehr steiler und schier unendlicher Weg über Schotter- und Geröllfelder. Das lose Gestein unter den Schuhen verlangt grosse Aufmerksamkeit. Der Weg ist zwar gekennzeichnet, muss aber trotzdem immer wieder gesucht werden.

Nachdem wir unten angekommen sind wird der Weg wieder einladender und gemütlicher. Wir wandern an dem Älplisee vorbei und sehen den vielen Badenden zu, die sich in diesem abkühlen. Nun noch am Schwellisee vorbei, dann durch Innerarosa und wir sind wieder an unserem Ausgangspunkt in Arosa. Und wie berechnet, wir waren noch keine 5 Minuten am Ziel, fing es an zu Regnen. 

TIPPS:

• TIPP:  In der Ramozhütte kann der Wasservorrat für den nächsten Tag aufgefüllt werden. Ansonsten gibt es aber praktisch keine Trinkmöglichkeit. Also genügend Flüssigkeit mitnehmen
• TIPP:  Auf dem Weg zur Ramozhütte kommen immer wieder Gruppen von Mountainbiker entgegen. Am besten gleich fragen wie viele noch kommen und dann warten bis die ganze Gruppe durch ist. Mit gegenseitiger Rücksicht ist es gar kein Problem. 
• TIPP:  Die selbstversorgerhütte Ramoz ist auch im Winter mit Schneeschuhen oder Tourenski durch das Welschtobel erreichbar.
• TIPP:  Vor allem der zweite Tag mit dem Aufstieg zum Aroser Rothorn und dem Abstieg vom Erzhornsattel zum Älplisee sollte nur an trockenen Tagen gemacht werden. Bei Nässe ist vom zweiten Tag dieser Wanderung abzuraten (Arosa-Ramozhütte wäre aber kein Problem).
• TIPP: Wer möchte kann an der Talstation „Hörnlibahn“ auch den Bus nehmen und von dort direkt nach Arosa fahren. Der Bus ist gratis und fährt ca alle 1/2 Std. Die Zeitersparnis beträgt ca 35 Minuten.
   

Fazit:

Die Wanderung von Arosa durchs Welschtobel, hinauf zur Ramozhütte und am nächsten Tag auf das Dach der Umgebung, dem Aroser Rothorn, ist einfach genial. Diese fantastischen Eindrücke werden uns noch sehr lange begleiten. Ein Erlebnis und Vergnügen der Sonderklasse. Dazu noch 2 schöne Hängebrücken, was uns sowieso gefällt. Besser geht es nicht mehr. Wir sind Feuer und Flamme. Oder einfacher gesagt: WOW, WOW, WOW!

Anreise:

Individualverkehr: Auf der Strasse bis nach Chur (GR). Von Chur aus geht es über 360 Kurven in ca 40 Minuten hinauf nach Arosa (1’320 m ü.M.). Parkiert werden kann in einem der Parkhäusern. Die Preise für Mehrtagestickets sind sehr moderat. 

Öffentliche Verkehr: Mit dem Zug (SBB) nach Chur (GR). Dann Umsteigen auf die Rhätische Bahn und die 45 minütige, sehr schöne Fahrt durch das Schanfigg-Tal geniessen.  Die Fahrt endet direkt in Arosa.

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• Wanderkarte: Arosa – Davos – Chur – Lenzerheide – Klosters

Standort der Rundwanderung Arosa-Ramozhütte-Aroser Rothorn-Arosa

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